Brief von Eleanor Roosevelt an Walter White über die Lobbyarbeit der First Lady für bundesstaatliche Maßnahmen gegen Lynchmorde, 19. März 1936

Reproduktionsnummer: A69 (Farbdia); LC-MSS-34140-41 (S & W Negativ)
Lynchmorde waren zweifellos das schrecklichste Verbrechen, das weiße Rassisten an Afroamerikanern verübten. Vom späten 19. Jahrhundert bis in die Jahre des Ersten Weltkriegs wurden im Süden hunderte Schwarze wegen einer Vielzahl angeblicher Verbrechen gelyncht, von denen das abscheulichste die Vergewaltigung weißer Frauen war. Die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) und andere Bürgerrechtsorganisationen haben jahrelang erfolglos versucht, ein Bundesgesetz gegen Lynchmorde durchzusetzen. First Lady Eleanor Roosevelt (1884-1962) und Innenminister Harold L. Ickes (1874-1952), ein ehemaliger Präsident des Chicago Chapters der NAACP, unterstützten die Bemühungen der Organisation, aber Präsident Franklin D. Roosevelt (1882-1945) teilte ihren Enthusiasmus nicht und glaubte, dass das Drängen auf die Forderungen der NAACP die Unterstützung des Kongresses für seine New Deal-Programme gefährden würde. In ihrem Brief vom März 1936 an Walter Francis White (1893-1955), der von 1931 bis 1955 Exekutivsekretär (später Direktor) der NAACP war, führte Frau Roosevelt einige der Argumente an, die vom Präsidenten und anderen gegen die Verabschiedung eines Gesetzes gegen Lynchmorde vorgebracht wurden. Aus diesem "persönlichen und vertraulichen" Brief geht klar hervor, dass Mrs. Roosevelt nach einem taktvollen Mittel suchte, um der Sache gegen den Lynchmord selbst zu helfen, und White verschiedene Methoden vorschlug, um das Wohlwollen der Kongressmitglieder zu gewinnen.