Die Gartenwelt (1901) (20731973710)

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Die Gartenwelt (1901) (20731973710)

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Summary


Title: Die Gartenwelt
Identifier: diegartenwelt05berl (find matches)
Year: 1897 (1890s)
Authors:
Subjects: Gardening
Publisher: Berlin : G. Schmidt
Contributing Library: New York Botanical Garden, LuEsther T. Mertz Library
Digitizing Sponsor: The LuEsther T Mertz Library, the New York Botanical Garden



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580 Die Gartenwelt. V, 49 Gärtnerische Reiseskizzen. Aus Irland. Von J. Baum, PregnyGenf. (Hitrzu vier Abbildungen.) Otolz können die Iren auf ihre schöne Heimat sein, wohl kaum in einem andern Lande erschaut der Wanderer so durch ihre eigenartige Schönheit hervortretende Szenerien. Bald bewundern wir eine Partie an der Küste mit hohen malerischen Klippen, bespült von der stets bewegten See, bald wieder eine friedliche Landschaft mit weit sich aus- dehnenden, tief saftgrünen Wiesen. Parkartig heben sich herrlich ausgebildete Baumgruppen von dem grünen Teppich ab; weit hinten erscheinen mächtige Gebirgszüge, einzig schön sind die irischen Gebirgsthäler, die oft von
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Arbiitus Unedo (in der Mitte) in einem Garten in Kingstown, rechts Araucaria imbricata Vom Verfasser lur die „Gartenwelt" gezeichnet. einem zahlreiche Wasserfälle bildenden, unbändig brausenden Bach durchströmt werden. Für den Landschafter sind die irischen Landschaften wahre Ideale, überall findet er Material zu Skizzen und Studien. Dafs das schöne Sagenreiche Erin vielen eine terra incognita ist, hieran trägt wohl die Abgelegen- heit des Landes die Schuld; läge es im Herzen Europas, Scharen von Touristen aller Herren Länder würden die „Eme- rald Isle" alljährlich durchkreuzen. Das Klima Irlands ist sehr mild, infolgedessen ist auch die Vegetation eine üppige, namentlich die der immergrünen Sträucher und Bäume. Trotz der günstigen klimatischen Verhältnisse ist indes die Flora keine reiche (sie setzt sich aus ungefähr looo Arten zusammen), wohl aber eine der interessantesten; mehrere Vertreter des nordamerikanischen und südeuropäischen Florengebietes sind hier heimisch. Üppig gedeihen Koniferen, Arbutus Unedo (siehe obenstehende Skizze) kommt überall in starken Exemplaren vor, der Kirschlorbeer bildet hohe Gebüsche, an vielen Stellen wird er baumartig. Fuchsia corallina, macrostenmia und glohosa wachsen zu mächtigen Sträuchern heran und sind an vielen Stellen wildwachsend, ebenso sehen wir Feronka-Aritn, Es- callonia floribunda und E. macrantha häufig als Heckenpflanzen verwendet. Nur wenige Stunden nimmt die Überfahrt von England auf einem der höchst komfortabel eingerichteten Dampfer in Anspruch. Nähert sich das Boot der irischen Küste, so er- öffnet sich den Augen der Passagiere ein herrliches Panorama: über die immer wogende irische See hinwegschauend, erblickt man die Küste, in der Ferne erheben sich hohe dunkle Berge, im Vordergrund erscheint eine Kette pittoresker Hügel, aus dem saftigen Grün der bewaldeten Höhen lugen hier und da, halb versteckt, weifse Häusermassen hervor. Kingstown, unser Ziel, ist bald erreicht; zahlreiche, mit Gärten ge- schmückte Villen bilden den oberen Teil der schön gelegenen Stadt. Von hier aus unternehmen wir unsere Ausflüge. Kingstown besitzt einige kleine öffentliche Anlagen, die mit grofsen Kosten in der Nähe des Hafens angelegt wurden. Dublin, die Hauptstadt, ist in kurzer Zeit von Kingstown aus erreichbar. Die schöne Umgebung, die Nähe der See, machen den Aufenthalt in Dublin sehr angenehm. An öffentlichen An- lagen mangelt es hier nicht; viele mit Bäumen, Sträuchern etc. dicht be- pflanzte „Squares", ähnlich denen in London, sind an vielen Stellen der Stadt angelegt; oft ist nur den Be- wohnern der nächsten Strafsen der Zutritt dieser Plätze gestattet. Eine der schönsten und neuesten Anlagen ist der Stephens Green-Park, im Innern der Stadt gelegen. Dieser Park wurde von Lord Ardilaun mit einem Kosten- aufwand von 20 000 Pfund angelegt, und dem Volke als ein Erholungs- ort überwiesen. Die Bürger Dublins können stolz auf diesen Garten sein. Grofse Rasenflächen mit sehr sauber gehaltenen Blumenbeeten, einige geschmackvolle Teppichbeete, Blattpflanzengruppen, zahlreiche Ruheplätze, auch verschiedene Statuen schmücken die Anlage. An einem Ende des ziem- lich ausgedehnten Teiches ist ein meisterhaft ausgeführter grofser Grottenbau, kaskadenartig stürzt sich ein Bach über die Felsen; die Natürlichkeit dieser Anlage, sicher ein Werk Pulhams, des bekannten englischen Landschaftsgärtners, er- regt unsere Bewunderung. Ein Besuch des botanischen Gartens des Trinity College ist lohnend; die Häuser enthalten eine gut gewählte Sammlung vorzüglich kultivierter Warmhaus- pflanzen und Orchideen. Der Garten steht unter der Leitung von Mr. Burdbidge, des durch seine weiten Reisen bekannten Gartenbauschriftstellers. Nicht zu versäumen ist eine Besich- tigung der berühmten Bibliothek des Trinity College. Bekannt ist gleichfalls der botanische Garten zu Glasnevin, den man von der Sackvillestreet, der gröfsten und breitesten Strafse des United Kingdoms, in kurzer Zeit mit elektrischer Bahn erreicht. Herrlich ist die Lage dieses Gartens; er zieht sich am Abhänge eines Hügels nach dem Thale des Flusses Tolka.

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Date

1901
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New York Botanical Garden
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